2. April 2025
von Wolfgang Ruch
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PKV – Beitragserhöhung und Tarifwechseloption

Viele privat Krankenversicherte erleben es Jahr für Jahr: Die Beiträge zur Krankenversicherung steigen. Besonders im höheren Alter kann dies zu einer spürbaren finanziellen Belastung werden.

Wenn auch Sie in der PKV versichert sind, haben Sie vermutlich in den letzten Jahren nicht nur eine Beitragserhöhung erhalten, sondern gleichzeitig auch sogenannte Tarifänderungsvorschläge Ihres Versicherungsunternehmens. Diese Angebote beziehen sich auf andere kostengünstigere Tarife innerhalb desselben Versicherers.

Hierbei handelt es sich nicht um einen Verbesserungsvorschlag der PKV, sondern um eine gesetzliche Verpflichtung. Diese ist in § 6 Abs. 2 VVG-InfoV geregelt.

Dort heißt es:

„Bei Versicherten, die das 60. Lebensjahr vollendet haben, ist der Versicherungsnehmer auf Tarife, die einen gleichartigen Versicherungsschutz wie die bisher vereinbarten Tarife bieten und bei denen eine Umstufung zu einer Prämienreduzierung führen würde, hinzuweisen. Weiterlesen →

31. März 2025
von Wolfgang Ruch
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AXA Immoselect – Die letzte Auszahlung und die Lehren aus der Krise

Der offene Immobilienfonds AXA Immoselect war über viele Jahre ein beliebtes Anlageprodukt für Privatanleger. Doch die Finanzkrise 2008 und strukturelle Schwächen des damaligen Fondssystems führten zu einer folgenschweren Kettenreaktion. Der Fonds investierte langfristig in Immobilien, ermöglichte jedoch die tägliche Rückgabe von Anteilen – ein System, das in der Krise nicht tragfähig war.

Als vor allem institutionelle Anleger im Zuge der Finanzkrise ihre Anteile massenhaft zurückgaben, reichte die Liquidität nicht aus. Der Fonds musste eingefroren und letztlich geschlossen werden. So wie dem AXA Immoselect erging es insgesamt 17 offenen Immobilienfonds mit einem verwalteten Vermögen von über 8 Milliarden Euro.

Um solche Probleme zukünftig zu vermeiden, hat der Gesetzgeber das Modell reformiert: Seitdem gelten eine Mindesthaltedauer von zwei Jahren und eine Kündigungsfrist von zwölf Monaten bei Anlagen in offenen Immobilienfonds.
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25. März 2025
von Wolfgang Ruch
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Erbe – vergessene Konten – wie finden?

Wenn ein geliebter Mensch verstirbt, müssen sich Angehörige nicht nur mit der Trauer, sondern auch mit organisatorischen Fragen rund um das Erbe beschäftigen. Eine häufige Herausforderung: Vermögenswerte, die über die Jahre „in Vergessenheit“ geraten sind. Dazu gehören insbesondere alte Bankkonten, Depots oder Schließfächer – sogenannte nachrichtenlose Konten.

Nachrichtenlose Konten sind Bankverbindungen, bei denen über Jahrzehnte kein Kontakt mehr zur Bank bestand. Weder Ein- noch Auszahlungen, keine Post – nichts. Die Banken haben in diesen Fällen meist keine Möglichkeit, die Kontoinhaber oder deren Erben zu erreichen. Laut Schätzungen schlummern zwischen zwei und neun Milliarden Euro auf solchen Konten in Deutschland.
Wird ein Konto über 30 Jahre hinweg nicht beansprucht, darf das Geld nach gesetzlicher Vorgabe von der Bank als Gewinn verbucht werden – es sei denn, die Erben melden sich vorher.
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15. März 2025
von Wolfgang Ruch
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Steigende Bauzinsen: Was Immobilienkäufer jetzt wissen sollten

Die Entwicklungen an den Finanzmärkten haben erneut Einfluss auf die Baufinanzierung. Nach einer Phase vergleichsweise stabiler Zinsen sehe ich für 2025 steigende Kosten auf Immobilienkäufer zukommen. Doch was steckt hinter dieser Entwicklung, und was bedeutet sie für Bauherren und Eigenheimbesitzer?

Warum steigen die Bauzinsen?

Ein zentrales Thema ist das geplante milliardenschwere Investitionsprogramm der Regierung. Bereits die Ankündigung hat zu Bewegung am Anleihenmarkt geführt: Die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen sind innerhalb kurzer Zeit deutlich gestiegen. Da diese Renditen als Richtwert für die Refinanzierung der Banken dienen, reagieren Kreditinstitute mit steigenden Bauzinsen.

Neben innenpolitischen Faktoren spielen auch globale Unsicherheiten eine Rolle. Die wirtschaftliche und politische Lage in den USA, Handelskonflikte und die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) beeinflussen die Risikoeinschätzungen der Banken. In unsicheren Zeiten verlangen Kreditgeber höhere Zinsen für langfristige Darlehen – eine Entwicklung, die sich in den aktuellen Prognosen widerspiegelt.

Wie hoch könnten die Zinsen steigen?
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12. März 2025
von Wolfgang Ruch
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Rhion Versicherung trennt sich im großen Stil von Wohngebäudeverträgen

Wenn ein Wohngebäudevertrag schadenbelastet ist, kommt es schon vor, dass der Versicherer sich entscheidet, das Risiko nicht mehr in den Büchern haben zu wollen und kündigt den Vertrag. Das Recht der Vertragskündigung hat der Kund, aber eben auch der Versicherer…

Selten kommt es aber vor, dass ein Versicherer im großen Stil Verträge kündigt und dabei nicht einmal darauf achtet, das darunter auch schadenfreie Verträge sind. So jetzt bei der Rhion Wohngebäude.

Auszug aus der offiziellen Stellungnahme der rhion.digital aus 09/2024:

„… Die Rheinland Versicherungsgruppe, und damit auch die Rhion Versicherung AG, ist inhabergeführt und agiert auf Basis stabiler Erträge aus dem laufenden Geschäft im deutschen Maklermarkt. Unsere regelmäßigen Analysen haben ergeben, dass die Ertragskraft der gesamten Gruppe einen ausgewogenen Portfolio-Mix über alle angebotenen Sparten und Geschäftsfelder benötigt. In den vergangenen Jahren hat unser Portfolio durch massiven Erfolg in der Wohngebäudesparte eine Unwucht bekommen. Der Bestandserhalt der Wohngebäudesparte ist über unsere Zielgröße hinausgewachsen.
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10. März 2025
von Wolfgang Ruch
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Kfz Versicherung – Wann leistet die Neuwertentschädigung?

Die Neupreisentschädigung in der Kfz-Versicherung wird unter bestimmten Bedingungen von der Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung geleistet. Dabei ersetzt der Versicherer den ursprünglichen Neupreis des Fahrzeugs anstelle des Wiederbeschaffungswerts, wenn sich beim versicherten Objekt das Risiko Totalschaden, Zerstörung oder Verlust (Diebstahl) realisiert.

Es sind einige Voraussetzungen für die Neupreisentschädigung zu beachten:

  1. Es muss ein Neufahrzeug sein
    Die Entschädigung gilt meist nur für fabrikneue Fahrzeuge, die erstmals auf den Versicherungsnehmer zugelassen wurden. (Als Neufahrzeug gelten i. d. R. auch Fahrzeuge, die für einen Zeitraum von bis zu fünf Tagen auf den Kraftfahrzeughersteller oder -händler zugelassen waren und eine Laufleistung von nicht mehr als 500 km aufweisen.)
  2. Es wird ein klar definierter Zeitraum abgesichert
    Die Neupreisentschädigung ist zeitlich begrenzt – je nach Versicherer und Tarif zwischen 6 und 36 Monate nach Erstzulassung.
  3. Die Schadenart muss beachtet werden
    Neupreisentschädigung gibt es i. d. R. nur für Totalschäden (z. B. durch Unfall, Brand, Diebstahl oder Naturereignisse). Hierunter fallen auch die wirtschaftlichen Totalschäden.

Folgende Besonderheiten und Einschränkungen müssen beachtet werden:

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4. März 2025
von Wolfgang Ruch
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Begriffsdefinition: Übermäßige Beanspruchung in der Privat- und Tierhalterhaftpflicht

Manche Schadenfälle sind einfach nicht oder schwer versicherbar – Wir werfen einen Blick auf einen solchen.

Es gibt in der Versicherungsbranche einfach Begriffe, die nehmen wir so hin und vermuten die Bedeutung bzw. den Sinn dahinter. So ist sicher auch der Fall, wenn wir bei den Ausschlüssen einer Privat- oder Tierhalterhaftpflichtversicherung mit den Namen Abnutzung, Verschleiß und übermäßige Beanspruchung stoßen. Jeder kann vermuten und weiß bestimmt auch ein Beispiel für Abnutzung oder den Verschleiß. Üblicherweise spricht man ja in einem solchem Fall meist von Mietssachschäden. Doch was verbirgt sich hinter dem Begriff übermäßige Beanspruchung? Wir werfen einen Blick ins Gesetz und in die Rechtsprechung.

In Verbindung mit Paragraf 538 BGB und der aktuellen Rechtsprechung kann folgende Definition herangezogen werden:

Eine Beanspruchung der Mietsache ist übermäßig, wenn sie über das für den einzelnen Raum vereinbarte oder übliche Maß (§ 538 BGB) quantitativ oder qualitativ erheblich hinausgeht und deshalb zu erhöhter Abnutzung oder erhöhtem Verschleiß oder einem anderen Schadensrisiko führt (Lücke, a.a.O.).
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26. Februar 2025
von Wolfgang Ruch
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BGH kippt Negativzinsen: So fordern Bankkunden ihr Geld zurück

Über viele Jahre hinweg mussten Banken für Einlagen bei der Europäischen Zentralbank (EZB) Zinsen zahlen – sogenannte Negativzinsen. Um diese Kosten weiterzugeben, haben zahlreiche Kreditinstitute „Verwahrentgelte“ von ihren Kundinnen und Kunden eingefordert. Im Februar 2025 hat nun der Bundesgerichtshof (BGH) entschieden, dass entsprechende Klauseln in den meisten Fällen unwirksam sind. Für Bankkunden stellt sich damit die Frage, ob sie Negativzinsen zurückfordern können und welche Schritte erforderlich sind.

Hintergrund: Warum wurden Negativzinsen überhaupt erhoben?
Politische Entscheidung: Die EZB führte Negativzinsen ein, um die Konjunktur im Euroraum anzukurbeln. Banken sollten motiviert werden, Kredite zu vergeben, statt ihr Geld bei der EZB zu parken.
Gebühren für Banken: Ab 2014 mussten Banken dafür zahlen, wenn sie ihre Einlagen bei der EZB lagerten.
Weitergabe an Kunden: Viele Institute haben diese Belastung schließlich in Form von Verwahrentgelten an Privatanleger und Sparer weitergereicht.
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11. Februar 2025
von Wolfgang Ruch
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Privathaftpflichtversicherung – 12 gute Gründe für die Privathaftpflichtversicherung

Während bei nahezu jeder anderen Versicherungsform eine Abwägung von deren Notwendigkeit erfolgen sollte, ist die Privathaftpflicht ein absolutes „Muss“. Beim Abschluss der Versicherung stellt sich kaum die Frage nach dem „ob“, sondern höchstens die Frage nach dem „wo“. „Wer vorsätzlich oder fahrlässig das Leben, den Körper, die Gesundheit, die Freiheit, das Eigentum oder ein sonstiges Recht eines anderen widerrechtlich verletzt, ist dem anderen zum Ersatz des daraus entstehenden Schadens verpflichtet.“ (§823 BGB).

Das Video dazu gibt es hier.

Nach geltendem Recht wird die Haftung mit dem kompletten Vermögen übernommen, und so kann es durchaus passieren, dass man durch eine einzige Ungeschicklichkeit seine kompletten Finanzen ruiniert. Dennoch hat jeder dritte deutsche Haushalt keine private Haftpflichtversicherung.
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29. Januar 2025
von Wolfgang Ruch
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Datenschutz – Was wissen andere über Sie?

Spätestens durch diverse Datenschutzpannen und Hackerangriffe großer Unternehmen ist das Thema mal wieder schlagzeilenträchtig verarbeitet worden. Doch schon kurze Zeit später redet kaum jemand davon. In Deutschland haben wir eines der härtesten und verbraucherfreundlichsten Datenschutzgesetze Europas. Die Amerikaner kennen das so nicht einmal in Ansätzen.

Nur, was bringt ein gutes Datenschutzgesetz, wenn der Verbraucher gar nicht weis, wie er damit umgehen soll. Den trotz eines Datenschutzgesetzes ist es Unternehmen erlaubt, Daten über Verbraucher zu sammeln, elektronisch zu speichern, zu verarbeiten und ggf. weiter zu verkaufen.

Spätestens, wenn Sie eine Kreditkarte, einen Handyvertrag oder eine Immobilienfinanzierung beantragen und diese nicht erhalten, sollten sie sich ihre Daten einmal genauer anschauen, die andere über Sie zusammengetragen haben. Denn richtig und stimmig müssen diese nicht sein… Weiterlesen →