Die „500“ in einem S&P 500-Indexfonds steht für die 500 größten US-Aktien. Könnte man meinen. Stimmt aber nicht. Mit Stand vom 29. Februar 2024 waren 73 Unternehmen, die nach Marktkapitalisierung eigentlich zu den 500 größten gehören, aus dem S&P 500 ausgeschlossen. Zusammen haben diese Aktien einen Marktwert von 2,1 Billionen US-Dollar. Damit übertreffen sie den gesamten australischen Aktienmarkt um ganze 25%.
Grund für einen Ausschluss aus dem S&P 500 sind die Kriterien, nach denen der Index aufgebaut wird – und von denen hat S&P eine ganze Menge. Zum Beispiel müssen Unternehmen für die letzten vier Quartale positive Gewinne ausgewiesen haben, um in den Index aufgenommen zu werden. Dieser Punkt ist wichtig für Indexfondsanleger. Indizes sind ein Abbild des Marktes, nicht der Markt selbst. Die Zusammensetzung eines Index ist das Ergebnis zahlreicher Entscheidungen, bei denen Risiko und Rendite für die Anleger nicht immer im Vordergrund stehen. Und wie das Beispiel S&P zeigt, können die Regeln, nach denen ein Index aufgebaut ist, Anlegern ein falsches Bild ihres Portfolios vermitteln.
Spannend sind vor allem die weiteren Kurssteigerungen der Aktien nach der Aufnahme in den Index:
Was folgt daraus?
Der S&P 500 mit den 500 „größten“ Aktien des US-Marktes ist ein interessanter Index, bei dem man die Schwächen eben kennen muss (wie auch andere Probleme bei anderen Indizes…)
Blind einem Index folgen ist meist nicht die Beste Entscheidung.
Hier können Fonds mit einer konkreten Einzelauswahl bessere Renditen erzielen, auch wenn diese in den Verwaltungskosten teurer sind.
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Ihr
Wolfgang Ruch
Danksagung: Ich danke Dimensional für die wissenschaftliche Aufbereitung dieser Informationen.